Wild

Farbe in der Gestaltung

Wild
#Grafikdesign
#Posterdesign

Farben spielen eine entscheidende Rolle im Design – sie beeinflussen nicht nur die Ästhetik, sondern auch die emotionale Wirkung einer Gestaltung. Besonders in der Poster-Gestaltung sind Farben ein zentrales Element, da sie eine psychologische Wirkung auf den Betrachter haben. Wie hätte das gegenüberliegende Bild gewirkt, wenn die Hintergrundfarbe ein sanftes Rosa gewesen wäre? Wäre die beabsichtigte Aussage dieselbe geblieben?

Prozess – Von der Idee zur finalen Gestaltung

1. Die richtige Emotion finden

Der erste Schritt in diesem Gestaltungsprozess war die Auswahl einer Emotion, die das Poster transportieren sollte. Meine erste Wahl fiel auf „gespannt“ – eine Idee, die ich zunächst mit der Darstellung eines gespannten Stoffes visualisieren wollte. Doch die Ergebnisse blieben hinter meinen Erwartungen zurück. Die visuelle Umsetzung wirkte nicht ausdrucksstark genug, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Stattdessen entschied ich mich für die Emotion „wild“ – eine kraftvolle, ungezügelte Energie, die sich auch farblich stark unterstreichen lässt.

2. Farben als Verstärker der Wirkung

Für den Hintergrund wählte ich ein rötliches Orange, eine Farbe, die in der Psychologie für Energie, Aggression und Gefahr steht. Die Kombination mit Gelb verstärkte die Dynamik und Unruhe in der Gestaltung. Gemeinsam erzeugten sie eine lebendige, kraftvolle Atmosphäre – perfekt für das neue Konzept.

3. Der Tiger als zentrales Motiv

Als Bildmotiv fiel meine Wahl auf einen Tiger – ein Symbol für Wildheit, Kraft und unbändige Energie. Ursprünglich sollten allein seine ausdrucksstarken Augen im Fokus stehen, doch der erste Entwurf wirkte zu zahm. Nach einer Rücksprache wurde schnell klar: Der Tiger brauchte mehr Ausdruck, mehr Bewegung.

Erster Entwurf von dem Poster

4. Anpassung und Verfeinerung

Um die Wildheit stärker zu betonen, überarbeitete ich die Typografie und den Gesamtausdruck des Posters. Doch auch der zweite Entwurf war noch nicht wild genug – er zeigte eher die Ruhe vor dem Sturm als die eigentliche Explosion von Energie. Also wurde der Tiger weiterentwickelt: Er sollte seine Wildheit herausbrüllen, seine Krallen zeigen, seine ungezügelte Kraft spürbar machen.

Learnings

Manchmal reicht es nicht, ein Gefühl subtil anzudeuten – man muss es übertreiben, damit die Botschaft wirklich ankommt. Dieses Projekt hat mir gezeigt, dass es sich lohnt, über die eigenen Entwürfe hinauszugehen und mutige gestalterische Entscheidungen zu treffen.